Historie

Das Augsburger Stadtrecht von 1276 erwähnt ein Schlachthaus, in dem alles Großvieh geschlachtet werden musste. Ab 1355 ist ein Schlachthaus neben dem Kloster Maria Stern belegt. 1606/09 wurde die Stadtmetzg von Elias Holl errichtet und in unmittelbarer Nähe ein Schlachthaus errichtet, welches 1718 erweitert und 1850 durch einen Neubau (Schlachthausgässchen 4; Baurat: Kollmann) ersetzt wurde. Da in der Altstadt jedoch der verfügbare Raum für weitere Erweiterungen begrenzt war, begann man 1878 mit einer Neuplanung.

Östlich des Proviantbaches auf dem 6,05 ha großen Areal des ehemaligen Städtischen Baumagazins entstand ab 1898 der Schlacht- und Viehhof. Die bauliche Leitung unterstand dem Stadtbaurat Fritz Steinhäußer und dem Architekten Gotthelf Stein. Für 3 Mio. Mark entstand die seinerzeit wohl modernste Anlage im Deutschen Reich. Der neue Schlachthof ging 1900 in Betrieb.

1975–1981 fand eine Generalsanierung statt. Der Schlacht- und Viehhof wurde zum zweitgrößten Schlachtzentrum Bayerns. 1996 wurden 218.163 Schlachtungen durchgeführt.[1]

Der Schlacht- und Viehhof besaß eine Anbindung an die Augsburger Localbahn. Die Gleisanlagen wurden abgebaut, nachdem der Transport von Schlachtvieh per Bahn allgemein eingestellt wurde.

(Quelle: Wikipedia)

Schlachthof ab 2006

Nach mehr als zehnjährigem Leerstand erwarb die Dierig Holding AG von der Stadt Augsburg in den Jahren 2006 und 2012 den ehemaligen Schlacht- und Viehhof. Bereits im Jahre 2007 wurden erste Gebäude umgebaut und den neuen Mietern übergeben.
Sukzessive zogen so in die mehr als 12.000 m² zum Großteil denkmalgeschützte Gebäudefläche über 25 Mieter ein und füllten die Räume mit neuem Leben. Angefangen von einem großen Schulungsbetrieb der Arbeiterwohlfahrt Augsburg, über Büroflächen verschiedener Nutzer legte man dabei besonders Wert auf die gastronomisch/lebensmittelorientierte Nutzung von Flächen. 
Dies gelang insbesondere durch die Ansiedelung der Produktionsstätte der Augsburger Traditionsbrauerei Hasenbräu inklusive sehr großzügigem „Bräustüberl“, der Kälberhalle mit gutbürgerlicher Küche und reichlich Platz für Feiern und Feste. 
Auch die Reaktivierung der ehemaligen Schlachthofgaststätte mit einer Küche von gehobener Steak- und Burgerkultur und die Neuansiedelung von weiteren Gastronomiebetrieben in den historischen Gebäuden trugen zum Gelingen des Konzeptes bei. Im Via del Gusto und in den N8-Stallungen fühlen sich Liebhaber der Italienischen Küche wie zu Hause.

Im Jahr 2013 kam dann als weiterer großer Lebensmittelproduktionsbetrieb die Bio Bäckerei Schubert hinzu, die zudem 2014 ein Café der ganz besonderen Art eröffnete. Gleichzeitig wurde im ehemaligen Kühlhaus ein Fitnessstudio eingerichtet. Mit dem Ausbau weiterer Flächen zu Büros war die Entwicklung der historischen Gemäuer am SchlachthofQuartier weitestgehend abgeschlossen. Nun wurde auf den restlichen Flächen neu gebaut. 2019 entstand eine Lagerhalle für die Kälberhalle. Die Bürolofts am Proviantbach wurden nach nicht einmal einjähriger Bauzeit zum Januar 2020 termingerecht an die Nutzer übergeben. Bereits vor dem ersten Spatenstich waren alle acht Loft-Einheiten des Gebäudes mit seinen 1.500 Quadratmetern Mietfläche fest an Unternehmen unterschiedlicher Branchen vermietet. Erstmalig hat Dierig ein energieeffizientes Gebäude mit einem innovativen Heiz- und Kühlsystem ausgestattet, welches ganz ohne fossile Energieträger auskommt.